Blogbeitrag: Warum sich Frauen trennen

Trennung: Warum verlassen Frauen ihre Männer?

Frauen spüren eine Ehekrise viel früher als Männer.

Frauen, die wegen einer Ehekrise zu mir in die Praxis kommen, beschreiben die Problematik in ihrer Partnerschaft mit ungefähr diesen Worten: Es gibt kaum noch gemeinsame Zeiten, schon lange gibt es keine gemeinsamen Abendessen, Theaterbesuche oder andere Zweisamkeiten. Jeder geht seinen Hobbies nach und keiner bemerkt rechtzeitig, dass die Distanz immer größer geworden ist.

Man signalisiert sich nicht mehr „Ich liebe Dich, ich denke an Dich“ indem man sich in den Arm nimmt und sich aufmerksam dem anderen zuwendet. Bedürfnisse nach Nähe werden nicht mehr gelebt, Sie finden einfach keinen Platz mehr in der Partnerschaft. Gemeinsame Gespräche werden immer weniger, Verständnis und Interesse füreinander flachen ab. Stattdessen streitet man seit Jahren immer um das gleiche Thema. Aber je öfter man streitet, umso stärker sind die Verletzungen.

Besonders hart trifft es, wenn einer der Partner fremdgeht. Zu diesem Zeitpunkt erfährt die Partnerschaft einen Vertrauensbruch. Dieser Vertrauensbruch macht deutlich „Wir sind nicht achtsam mit unser Beziehung umgegangen“, „Wir haben viel zu lange alles so hingenommen“. Die emotionale Geborgenheit wird nicht mehr gespürt und damit schwindet immer mehr das Vertrauen. Frauen nehmen diese Signale sehr schnell wahr und spüren den Verlust an Nähe. Wenn Frauen den Eindruck gewinnen, nichts mehr verändern zu können, dann ist es genau der Moment, in dem sie versuchen aus der Beziehung auszubrechen, sich zu trennen.

Das ist der Moment, in dem sich Frauen Unterstützung in einer Einzeltherapie bzw. Paartherapie suchen. Es wichtig darüber zu sprechen. Seit einigen Jahren beobachte ich, dass Klienten sehr erfolgreich aus emotionalen Notsituationen herauskommen, wenn Sie sich in einem geschützten Raum, am besten auf therapeutischer Ebene, mit dem Problem auseinandersetzen können.

Gedanken an Trennung

Das Ende einer Beziehung ist eine extreme Herausforderung. Sie wird oft von Angst und Schuldgefühlen und von Scham begleitet. Was kommt danach? Oftmals drängen sich Gedanken über Existenznot verbunden mit der Angst, die vertrauten sozialen Kontakte verlieren zu können, auf. Wie reagieren Freunde und Familie auf eine Trennung? Steht man plötzlich ganz alleine da? Wie wird ein Alltag aussehen, den man vielleicht eine Weile als Single leben wird?

Es sind schwerwiegende Gedanken, die man in dieser Phase mit sich herumträgt und die unsicher machen. Klienten bestätigen mir immer wieder, wie wichtig es ist, genau in dieser Phase darüber in einer Einzeltherapie bzw. Paartherapie darüber sprechen zu können, verstanden und aufgefangen zu werden.

Es lohnt sich früh hinzuschauen – bevor eine endgültige Entscheidung getroffen wird
In den meisten Fällen ließe sich eine Trennung vermeiden. Je eher man sich den Problemen in der Partnerschaft stellt und Unterstützung durch eine Paartherapie hat, umso leichter ist der Weg aus der Krise.

Manchmal kann der erste Schritt ein Einzelgespräch mit einem Therapeuten sein, um in einem geschützten Rahmen über die Unsicherheit und Sorgen in Bezug auf die Partnerschaft zu sprechen.
Wenn Paaren bewusst ist, dass Sie in einer Krise stecken, fällt der Weg in eine Paartherapie sehr viel leichter. Sie erkennen, wie sehr es an Respekt, Wertschätzung und Verständnis mangelt. Alleine schafft man den Weg zurück in eine glückliche Partnerschaft nur sehr schwer.

Es braucht schon Mut für diese Entscheidung. Mut ist die Fähigkeit seine Angst zu überwinden, angesichts einer unberechenbaren Situation oder extremen Herausforderung.