Blogbeitrag: Trennung ist nicht spontan

Eine Trennung ist so gut wie nie ein spontaner Entschluss

Was passiert in der Partnerschaft?

Noch vor ein paar Wochen oder Monaten lebten beide mit dem Gefühl, für ewig und immer gemeinsam durch das Leben gehen zu können. Doch plötzlich ist alles anders. Es hat damit begonnen, dass einer der Partner unzufrieden ist. Aber man spricht nicht offen darüber. Stattdessen beginnt man den Partner wegen irgendwelcher Kleinigkeiten zu kritisieren. Man wirft dem Partner Fehler vor, kritisiert Dinge, die sich nicht ändern lassen. Man beginnt sich immer häufiger zu streiten, ohne Lösungen zu finden.

Was wirklich schiefläuft, darüber kommt man nicht ins Gespräch. Es ist zermürbend und verletzend, irgendwann kann einer der beiden einfach nicht mehr. Zum Zeitpunkt einer solchen Lebenskrise entwickelt sich der Gedanke an Trennung mehr und mehr. Männer sind oft ahnungslos, wenn sie mit der Unzufriedenheit der Frau oder sogar mit dem Ende der Ehe konfrontiert werden.

Paare verharren oder halten ihre Beziehung nur noch aus

Paare ohne gute Basis für ihre Beziehung schaffen zwar noch den Alltag, oft als Team, aber eine glückliche, zufriedene und erfüllende Partnerschaft erleben sie nicht.

Eine Trennung fühlt sich für die meisten wie eine Katastrophe an, da wird einem der „Boden unter den Füßen weggezogen“, „Es ist wie nach einem Erdbeben, nichts ist mehr so wie es vorher war“. So oder ähnlich sind die Worte von Paaren, die eine Trennung durchlebt haben.

Im Schnitt dauert es zwei bis drei Jahre, bis der eine unglückliche Partner sich dazu durchringt getrennte Wege zu gehen. Häufig suchen Frauen vor dem Ende einer Ehe externen Rat oder auch Hilfe bei einer Paartherapie. Zu diesem Zeitpunkt ist den Männern die Problematik zum Teil gar nicht bewusst. Eine Trennung ist also so gut wie nie ein spontaner Entschluss.

Es ist nie zu spät

Bevor eine endgültige Entscheidung getroffen wird lohnt es sich früh hinzuschauen. Denn in den meisten Fällen ließe sich eine Trennung vermeiden. Je eher man sich den Problemen in der Partnerschaft stellt und Unterstützung durch eine Paartherapie hat, umso leichter ist der Weg aus der Krise.

Manchmal kommen Klienten zunächst alleine, ohne Ihren Partner, zu einem Einzelgespräch in meine Praxis. Vielleicht ist der Partner noch nicht dazu bereit oder man braucht einfach für sich alleine ein Gespräch, um über die Unsicherheiten und Sorgen in Bezug auf die Partnerschaft in einem geschützten Raum, sprechen zu können. Wenn Paaren bewusst ist, dass Sie in einer Krise stecken, fällt der Weg in eine Paartherapie sehr viel leichter. Sie erkennen, wie sehr es an Respekt, Wertschätzung und Verständnis mangelt. Alleine schafft man den Weg zurück in eine glückliche Partnerschaft nur sehr schwer.

In jedem Falle braucht es Mut für die Entscheidung, sich mit dem Problem auseinander zu setzen. Mut ist die Fähigkeit seine Angst zu überwinden, angesichts einer unberechenbaren Situation oder extremen Herausforderung.